Aktuell

Auszeichnung Medaille d'eau 2023

Schweizer Energie- und Klimapreis "Medaille d'eau"

Nur alle fünf Jahre wird die Auszeichnung für besonders energieeffiziente und klimafreundliche Kläranlagen vom Verein InfraWatt und vom Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) verliehen. Die Auszeichnung «Médaille d'eau» 2023 wurde in Zürich anlässlich der AQUA Suisse, durch Nationalrat und InfraWatt Präsident Stefan Müller-Altermatt, VSA Co-Präsidentin Anja Herlyn und der Geschäftsführerin InfraWatt Laure Deschaintre, an 20 Abwasserreinigungsanlagen in der Schweiz verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden Betreiber für ihre Bemühungen um Energieeffizienz, die Produktion erneuerbarer Energien und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen belohnt. Eine der wegweisenden ARAs ist die vom Abwasserverband Morgental betriebene Kläranlage in Steinach.

Heute die richtigen Entscheidungen für morgen treffen

Laure Deschaintre, Geschäftsführerin von InfraWatt und Präsidentin der Jury, zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Abwasserbranche für den Klimaschutz und die lokale Energie-Ressourcen-Nutzung. Die Branche braucht diese fortschrittlichen ARAs, die Lösungen testen und der Branche wertvolle Rückmeldungen liefern. Dabei nimmt auch der AVM in Steinach eine Vorreiterrolle ein – diese Auszeichnung erhält der AVM nach 2003, 2008, 2013, 2018 und nun 2023 bereits zum fünften Mal.

Auszeichnung Medaille d'eau 2023 (PDF)

Pressemitteilung Infrawatt und VSA (PDF)

Kanton St.Gallen: St.Galler ARA glänzen bei der Verleihung der Médaille d'eau

Auszeichnung Medaille d'eau 2023

50 Jahre Abwasserverband Morgental

Am Samstag, 2. September 2023 konnte die Bevölkerung einen Einblick in die vielseitigen Aufgaben unsere Kläranlage und den stetig wachsenden Energiepark erhalten.

 

Bei herrlich schönem Wetter haben über 700 Interessierte dieses Angebot genutzt und die Kläranlage auf einem ausgeschilderten Rundgang selbstständig erkundigt. Für Fragen standen Fachleute an diversen Posten zur Verfügung. Auf diese Weise haben sich die Besucherinnen und Besucher ein Bild über die komplexen Prozesse von Abwassersammlung aus dem Siedlungsgebiet bis hin zur Abwasserreinigung auf der ARA verschafft. Bereits realisierten Energiethemen konnte man vor Ort sehen und erleben.

Ein Wettbewerb mit attraktiven Preisen und verschiedenen Fragen zum Thema Abwasser und Energie zeigte, ob die Aufgaben der ARA Morgental verstanden worden sind.

 

Abschliessend konnten die gesammelten Eindrücke der Besucherinnen und Besucher in der Festwirtschaft bei Wurst und Brot diskutiert und verdaut werden.

 

Wir freuen uns, auch die nächsten 50 Jahre für Sie da zu sein und danken Ihnen, dass Sie uns besucht haben.

Rückblick - Tag der offenen Tür

Die ARA Morgental ist seit 1973 in Betrieb. An der Substanz wurde in der Wasserstrasse bisher keine umfassende Werterhaltung vorgenommen; die maschinelle Ausrüstung wurde immer ordentlich gemäss Wartungsplanung unterhalten und aufgrund der üblichen Lebensdauer von Maschinen ca. alle 15 Jahre ersetzt (1992-95, 2007-12). Neben den Abwasserbecken und -kanälen sind z.B. die Zwillingsräumer Sandfang und Vorklärung seit fast 50 Jahren in Betrieb. Die Sanierung Wasserstrasse ist ein umfassendes, aber nicht luxuriöses Werterhalt- und Instandhaltungsprojekt. Die ARA Morgental hat vergleichsweise lange – und erfolgreich – von der Substanz gelebt.

Ausgangslage
Grundsätzlich braucht die Biologie eine Leistungssteigerung auf 75'000 EW, um eine vernünftige zukünftige Entwicklung im Verbandsgebiet zuzulassen. Die Grosseinleiter Mosterei Möhl AG und die Oleificio Sabo sind in den Planungsprozess miteinbezogen worden. Die Mosterei Möhl AG hat ihrerseits Abklärungen zu Art und Umfang einer Vorreinigung eingeleitet und wird als Test eine Entschlammung mittels Bandeindicker für die Mostereikampagne 2021 installieren. Aufgrund der Erfahrungen können dann weitere Massnahmen eingeleitet werden. Die Oleificio Sabo hat per Ende Juli 2021 ihre bestehende Vorreinigung mit einer Entspannungsflotation ergänzt.

Verfahren
Wegen dem generell guten Zustand des Betons wird die Sanierung der biologischen Abwasserreinigung in den bestehenden 12 Biologiestrassen realisiert. Das heutige Belebtschlammverfahren reicht von der Leistung her nicht mehr aus und muss durch ein weiterentwickeltes Verfahren abgelöst werden. Zahlreiche Varianten wurden untersucht und einige davon wegen dem schlechten Baugrund wieder verworfen: Das SBR-Verfahren und verschiedene Lösungen im Festbettverfahren sind wegen der Bauhöhe und damit der Belastung des Untergrunds in der ARA Morgental nicht möglich. Beim Vergleich zwischen dem Wirbelbett-Hybrid- und dem S::Select-Verfahren überwiegten die Vorteile zu Gunsten des S::Select.

Bei diesem biologischen Reinigungsverfahren wir mit einer gezielten Selektion im Rücklaufschlamm ein granulärer Belebtschlamm gefördert bzw. gezüchtet, der ausserordentlich gute Absetzeigenschaften hat. Auf diese Weise werden die bestehenden Biologie- und Nachklärbecken sehr gut ausgenutzt und deren Leistung für die Abwasserreinigung deutlich erhöht. Zentrales Element dabei sind die charakteristischen Hydrozyklone. Damit wird der granuläre Schlamm vom Überschussschlamm sauber getrennt. Auf diese Weise wird verhindert, dass fädige Mikroorganismen – wie sie sonst in ARA immer wieder vorkommen – einwachsen und den Prozess stören.

Umsetzung
Der Umbau geschieht jeweils von Dezember bis August, damit für die Herbstspitze stets die ganze Leistung aller sechs Biologiestrassen zur Verfügung steht. Als flankierende Massnahme wurden die beiden ungenutzten Faulwasserstapel zu SBR-Reaktoren umgebaut. Diese unterstützen die biologische Abwasserreinigung während den drei Bauetappen 2022-24.

19. April 2022 | Aktuelles von der Baustelle:

Sanierung Wasserstrasse

Mikroverunreinigungen wie Medikamente, Hormone, Biozide etc. werden in den zentralen Abwasserreinigungsanlagen (ARA) nicht oder nur teilweise entfernt und gelangen mit dem gereinigten Abwasser in die Gewässer. Sowohl die ARA St. Gallen-Hofen als auch die ARA Steinach-Morgental müssen gemäss der neuen Gewässerschutzgesetzgebung in Zukunft eine dementsprechende, zusätzliche Reinigungsstufe bauen. Aufgrund der bereits gebauten Druckleitung kann eine gemeinsame Anlage erstellt werden, die kostengünstiger und effizienter betrieben werden kann als zwei separate Eliminationsstufen.

Factsheet EMV Verfahren (PDF)

Factsheet EMV Projekt (PDF)

Factsheet EMV Realisation (PDF)

Factsheet EMV Betrieb (PDF)

Nach dem Bau der Anlage werden insgesamt 80% der Spurenstoffe eliminiert. Um diese Leistung in Zukunft zu verifizieren, wurden stellvertretend 12 Leitsubstanzen bestimmt, die nach der Inbetriebnahme regelmässig gemessen werden.

Spurenstoffe (PDF)

Weitere Informationen:  www.micropoll.ch

Baudokumentation:

Durch den steigenden Anteil dezentraler Energieerzeuger sind die Stromnetze in einem permanenten Ungleichgewicht. Die Übertragungsnetzbetreiber sorgen durch den Einsatz von Regelenergie für den notwendigen Ausgleich. Wer Energieverbrauch bzw. Energieerzeugung steuern kann, ist in der Lage, Ausgleichsleistungen bei Netzschwankungen zu erbringen und so zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

In ihrer Funktion als Systemdienstleistungsanbieterin betreibt Alpiq nun einen Pool zur Vorhaltung und Erbringung von solcher Regelenergie im Bereich der Trinkwasserversorgung und Abwasserreinigung. Nebst Kraftwerken der Alpiq können ebenfalls steuerbare Verbrauchseinheiten von Endkunden oder regelbare dezentrale Erzeuger am Pool teilnehmen und auf diese Weise indirekt am Markt für Regelleistung partizipieren.

Unter der Trägerschaft von InfraWatt ist die ARA Morgental vom Bundesamt für Energie (BFE) für ein Pilot- und Demonstrationsprojekt unter dem Titel "Regelpooling mit Infrastrukturanlagen" ausgewählt worden. Nach ersten Untersuchungen konnte aufgezeigt werden, dass für die ARA Morgental die sogenannte Sekundär-Regelleistung (SRL) zielführend ist.

Der Markteintritt des Pools ist für Frühjahr 2017 vorgesehen.

Aqua&Gas vom Dezember 2015 (PDF)

Die Sonderbauwerke erfüllen im Abwassernetz äusserst wichtige Aufgaben. Pumpwerke und Schneckenpumpen-Hebewerke, wie sie vor allem in flachen Gebieten vorkommen, im Fall des AVM in den Abwasserkanälen entlang des Bodensees, ermöglichen überhaupt erst, dass das Abwasser zur ARA gelangt. Die Funktion dieser Anlagen ist rund um die Uhr zu gewährleisten, da sonst Kellerräume überflutet würden. Regenbecken sorgen dafür, dass bei Regenwetter ein beträchtlicher Teil des Mischabwasser, welches nicht auf der ARA behandelt werden kann und darum über Entlastungsbauwerke (Regenüberläufe) in Richtung der Gewässer abgegeben werden muss, zurückgehalten und später der Reinigung zugeführt wird.

Um diese Aufgaben zu gewährleisten, sind regelmässige Wartung, Unterhalt und Erneuerung der Sonderbauwerke, welche Tag für Tag den aggressiven Einflüssen des Abwassers ausgesetzt sind, entscheidend. Die Sonderbauwerke des AVM sind vorwiegend Anfang der siebziger Jahre erstellt worden. Um die Jahrtausendwende sind viele Anlagen saniert und einige, in erster Linie Regenbecken, teilweise neu gebaut worden.

Die Sanierung der Sonderbauwerke 2015-18 umfasst 7 Hebewerke, 11 Regenbecken, 3 grosse und 3 kleinere Pumpwerke. Der Haupt-Sanierungsbedarf liegt dabei schwergewichtig bei den Hebewerken und den 3 grossen Pumpwerken.

Sanierung Sonderbauwerke