Am Samstag, 2. September 2023 konnte die Bevölkerung einen Einblick in die vielseitigen Aufgaben unserer Kläranlage und den stetig wachsenden Energiepark erhalten.
Die Besucherinnen und Besucher haben auf einem ausgeschilderten Rundgang unsere Kläranlage selbstständig erkundet und auf diese Weise Einblicke in die komplexen Prozesse von Abwassersammlung aus dem Siedlungsgebiet bis hin zur Abwasserreinigung auf der ARA erhalten. Bereits realisierte Energieprojekte konnten vor Ort gesehen und erlebt werden.
Diverse Medien haben darüber berichtet.
felix.01.09.23: Von Fäkalien zur Energie
Trinkwasser ist der kostbarste Rohstoff der Erde. Jeder Vierte weltweit - also rund zwei Milliarden Menschen(!) – hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und fast die Hälfte der Weltbevölkerung verfügt nicht über sichere sanitäre Einrichtungen, so die Vereinten Nationen.
Die Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) berät Unternehmen dazu, wie diese Energie sparen und damit Kosten und CO2-Ausstoss senken können. Ein St.Galler Industriebetrieb und ein Abwasserverband berichten von Sparerfolgen, von Herausforderungen und Zukunftsideen.
Kläranlagen bleiben oft unter dem Radar der Öffentlichkeit. Was jedoch der Abwasserverband Morgental leistet, ist weit mehr, als für sauberes Wasser zu sorgen. Mit einer innovativen Strategie produzieren die Verantwortlichen nachhaltige Energie – auch für Arbon.
Das Jahr 2021 stellte den AVM und alle Beteiligte wiederum vor grosse Herausforderungen. Insgesamt wurden CHF 11.6 Mio. investiert und der jährliche Betrieb konnte auch unter Covid-19 jederzeit sichergestellt werden. Lesen Sie mehr über die realisierten Projekte im aktuellen Geschäftsbericht.
Die Übergabe der eidgenössischen Fachausweise «Klärwerkfachmann/Klärwerkfachfrau» fand dieses Jahr am 8. April statt, und zwar in Bern. Sechzig Kandidaten aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin hatten die Prüfungen im letzten Herbst bestanden. Darunter war auch der AVM-Mitarbeiter Christian Eberle.
Der Betrieb der Kläranlage Morgental wurde auch im Jahr 2021 vollständig mit erneuerbaren Energien aus der Schweiz aufrecht erhalten.
In der Schweiz gibt es rund 800 kommunale ARA. Ein Forschungsprojekt der Eawag zeigt, welche Belastung sie fürs Klima darstellen und wie sich der Ausstoss des klimaschädigenden Lachgases reduzieren liesse.
Im Rahmen einer Partnerschaft haben Entsorgung St. Gallen (ESG) und der Abwasserverband Morgental (AVM) auf dem Areal der ARA Morgental eine gemeinsame Anlage zur Elimination von Mikroverunreinigungen (EMV) realisiert. Die vielen Synergien, die aus dem gemeinsamen Projekt hervorgegangen sind, sowie die diversen Herausforderungen, die es zu meistern galt, werden im Aqua&Gas-Artikel beschrieben und diskutiert.
Bis anhin flossen Medikamentenrückstände ungehindert in den Bodensee und fügten Fischen Schaden zu. Der Bund schreibt daher vor, dass gewisse Kläranlagen bis 2036 zusätzliche Anlagen bauen, um solche Stoffe aus dem Abwasser zu filtern. St. Gallen kommt dieser Pflicht nach und eröffnet eine solche Spezialanlage. Die ARA Hofen in Wittenbach und die ARA Morgental in Steinach nutzen diese gemeinsam, was schweizweit einzigartig ist.
Ende August wird die neue Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen (EMV) in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um eine Ozonung mit Sandfiltration. Der heutige elektrische Leistungsbedarf der ARA von 480 kW wird dadurch ab 2022 fast verdoppelt.
Um den Eigenversorgungsgrad und die Flexibilität im sich wandelnden Strommarkt weiterhin hoch zu halten, hat der AVM in die Installation von PV-Anlagen investiert. Das neue Solarfaltdach über den Vorklär- und Biologiebecken entspricht damit den Zielsetzungen der AVM-Energiestrategie.
Kürzlich wurde der neu erstellte Verteilkasten des PW Zöllig in Steinach durch eine schäbige Sprayerei verunstaltet. Der AVM hat sich im Nachgang dazu entschieden, den Schriftzug nicht mittels mühseliger Reinigung zu entfernen, sondern mit einem Graffiti zu übermalen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Ab Mitte Juli soll in Steinach sogar die Fläche über den Klärbecken für die Stromproduktion hinhalten. Ein Solarfaltdach für 1,5 Millionen Franken wird die Anlage überdecken und grünen Strom für 150 Haushalte in der Region produzieren.
An der Delegiertenversammlung des Abwasserverband Morgental vom Donnerstagabend genehmigten die Anwesenden den Kredit zur Erneuerung der 50 Jahre alten Anlage. Ein Blick auf ähnliche Projekte zeigt: Die Sanierung kommt dem Verband vergleichsweise günstig.
Die Corona-Pandemie prägte das Geschäftsjahr 2020. Wie Dunst hängte Covid-19 über dem Arbeitsalltag. Überall breitete sich die Virus-Thematik aus. Trotz oder gerade wegen der Pandemie war und ist es essentiell, dass der AVM die Siedlungsentwässerung und die Abwasserreinigung rund um die Uhr sicherstellt. Erfahren Sie mehr im aktuellen Bericht.
Das St. Galler Amt für Wasser und Energie hat drei Jahre lang 14 kleine Fliessgewässer in landwirtschaftlich und industriell genutzten Gebieten untersucht. In keinem Bach entspricht die Wasserqualität den gesetzlichen Anforderungen. Hauptproblem sind Pestizide und die Industriechemikalie PFOS. Neben den Bauern will der Kanton nun auch Hobbygärtner im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln sensibilisieren.
Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und wird seit 2003 von UN-Water organisiert. In der Agenda 21 der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro wurde er vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen.
Hauptthemen sind Trinkwasser und der Zugang dazu, Wasserressourcen, -verschmutzung sowie wasserbedingte Katastrophen weltweit. Die Organisation zielt ausserdem auf eine verbesserte Kooperation zwischen Regierungsaktivitäten und Entwicklungsorganisationen ab.
Aus der Industrie, aber auch aus Spitälern gelangen vermehrt Metalle der Seltenen Erden wie Cer und Gadolinium ins Abwasser. Das zeigen die Untersuchungen der Eawag in 63 Abwasserreinigungsanlagen in der Schweiz.
Mit der Realisierung des neuen Betriebsgebäudes mit Werkstatt, Lager und Mannschaftsräumen 2020 wurde eine zweckmässige und flexible Infrastruktur erstellt, die den zukünftigen Anforderungen Bedürfnisse der nächsten 25 Jahre abzudecken vermag. Das neue Gebäude ist Minergie-zertifiziert und entspricht somit dem neusten Stand der Technik.
Jedes Jahr fliessen rund 130 Kilogramm Quecksilber in Schweizer Kläranlagen, die den Löwenanteil aus dem Abwasser herausfiltern. Das zeigt eine Bestandsaufnahme des Wasserforschungsinstituts Eawag und des BAFU von fast dreissig Schweizer Kläranlagen.
Der Bachflohkrebs (Gammarus fossarum) ist 2021 Botschafter für vielfältige, saubere Bäche. Wo er in grosser Zahl vorkommt, ist der Bach gesund. Die Wahl des Bachflohkrebses ist auch eine Hommage an die zahllosen kleinen, unscheinbaren Tierarten, die unser Ökosystem überhaupt in Bewegung halten.
Folgende Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Nachweis von SARS-CoV-2 (Corona- bzw. Covid-19-Viren) im kommunalen Abwasser wurden gemeinsam zusammengestellt von den Eawag Abteilungen für Siedlungswasserwirtschaft und Umweltmikrobiologie sowie vom Labor für Umweltchemie an der EPFL.
Die Kernaufgaben einer Abwasserreinigungsanlage (ARA) sind das gesetzeskonforme Reinigen von Abwässern sowie die Siedlungsentwässerung. Im schweizerischen Morgental nahe des Bodensees geht Roland Boller mit seiner Anlage einen Schritt weiter. Der Geschäftsführer des Abwasserverbandes Morgental (AVM) betreibt im Verbund mit Partnern auf seinem Gelände inzwischen einen ganzen Energiepark. Dieser versorgt die Umgebung mit erneuerbarem Strom und Wärme.
Der Nachweis des neuen Coronavirus im Abwasser ist gelungen. Selbst kleine Konzentrationen in Proben, die in einer frühen Phase des Ausbruchs entnommen wurden, lassen sich nachweisen. Jetzt ist ein Team von Forschenden der EPFL und der Eawag daran, die Methode zu optimieren. Entstehen soll ein System, das einen allfälligen Wiederanstieg der Fallzahlen früher anzeigen kann als klinische Tests bei infizierten Menschen.
Niederschläge treten räumlich und zeitlich sehr variabel auf. Mit dem Klimawandel nimmt diese Variabilität zu. Dies hat Auswirkungen auf die städtischen Entwässerungssysteme – auch in der Schweiz. Wie genau sich die Leistung verändern könnte, untersuchte die Eawag-Forscherin Lauren Cook im Rahmen ihrer Dissertation an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, Pennsylvania (USA).
Qualvoll verendete Meeresvögel mit einem Bauch voller Plastikmüll; Plastikansammlungen so gross wie Inseln: Bilder wie diese hat heute praktisch jeder schon gesehen. Doch es gibt auch Plastikteile, die von Auge kaum sichtbar sind - Mikroplastik. Die Gefahr, die diese winzigen Teile bergen, ist bis anhin kaum erforscht. Forscher der Empa haben nun die weltweit erste Risikoabschätzung für Mikroplastik in Seen und Flüssen durchgeführt. In Europa, so das Fazit der Studie, sind aquatische Organismen zurzeit (noch) nicht akut gefährdet - auch dank der Kläranlagen.
Symbolisch wurde am Spatenstich der EMV-Anlage eine Voltarentablette als Vertreter aus der Gruppe der Schmerzmittel durch die Bauherren Stadtpräsident Andreas Balg, St.Galler Stadtrat Peter Jans, Gemeindepräsident Fredi Widmer, ARA Geschäftsführer Roland Boller und Marco Sonderegger als Leiter der Entsorgung St.Gallen gespalten. Nach der Fertigstellung der Verfahrensstufe EMV im 2021 werden Mikroverunreinigungen wie Hormone, Blutdrucksenker und Schmerzmittel in Zukunft in Steinach grösstenteils eliminiert werden. Der Vorgang der chemischen Aufspaltung von Mikroverunreinigungen durch Ozon wird dann millionenfach erfolgen. Schweizweit einzigartig ist die gemeinsame Zusammenarbeit der zwei ARA, Morgental-Steinach und Hofen-Wittenbach.
Nur alle fünf Jahre wird die Auszeichnung für besonders energieeffiziente Kläranlagen vom Verein InfraWatt und vom Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) verliehen. Am 20. September 2018 fand die Vergabe zum vierten Mal im Kursaal in Bern statt. Überreicht wurde die "Médaille d'eau" von den Präsidenten der beiden Verbände, Ständerat Filippo Lombardi (InfraWatt) und Heinz Habegger (VSA). Für die Auszeichnung müssen die strengen Energierichtwerte von Bund und dem VSA erfüllt werden, was nur mit der ständigen Realisierung von umfassenden Massnahmen möglich ist.
Der Abwasserverband Morgental wurde am 25. Juni 2018 für die vorbildliche und naturnahe Gestaltung seines Areals in Steinach mit dem Label der Stiftung Natur&Wirtschaft ausgezeichnet.
Ein Leuchtturmprojekt vom Verein InfraWatt mit Unterstützung vom Bundesamt für Energie (BFE) zeigte, dass Kläranlagen ihre bestehenden Blockheizkraftwerke zusätzlich nutzen und gezielt Lastverschiebungen an einen Regelpoolbetreiber verkaufen können. Daraus ergeben sich zusätzliche Erlöse für die Kläranlage und ein Beitrag zur nationalen Stromversorgung. Der AVM ist seit Juni 2017 teil des Regelenergiepools der Firma Alpiq.
Seit Januar 2017 wird in der SVGW-Fachzeitschrift Aqua&Gas monatlich eine Abwasserreinigungsanlage mit einem Kurzportrait vorgestellt. Es geht darum, die Vielfalt der Anlageformen sowie die Herangehensweise an neue Herausforderungen, wie die geforderte Entfernung von Mikroverunreinigungen, aufzuzeigen.
Die Übergabe der eidgenössischen Fachausweise «Klärwerkfachmann/Klärwerkfachfrau» fand dieses Jahr am 2. März im Kongresszentrum «Allresto» in Bern statt. 39 der 43 Kandidatinnen und Kandidaten, die die Prüfungen im letztem Herbst bestanden hatten, konnten der Einladung des VSA/FES folgen und die Urkunde persönlich in Empfang nehmen. Darunter waren auch die zwei AVM-Mitarbeiter Raymond Ackermann und Marco Käser.
Rückstände von Medikamenten, Reinigungsmitteln oder Pflegeprodukten belasten unsere Gewässer. Die Schweizerische Gewässerschutzgesetzgebung verlangt darum seit 2016 für ausgewählte ARA eine zusätzliche Reinigungsstufe.
Die Kläranlage Morgental hat auch im Jahr 2017 den gesamten Stromverbrauch mit erneuerbaren Energien aus der Schweiz gedeckt.
Der Abwasserverband Morgental hat letztmals im Jahre 2003 die Langfristplanung und deren Finanzierung zusammen mit der BSG Unternehmensberatung AG überprüft. Aufgrund der anstehenden Grossprojekte wie der Elimination Mikroverunreinigungen und der Sanierung Biologie sowie den zusätzlichen Pumpstationen im Netz wird das bestehende Kostenziel zukünftig nicht mehr ausreichen. Dies verdeutlicht die Studie zur Überprüfung der Finanzierung, welche die WIFpartner AG 2016 im Auftrag des AVM durchgeführt hat.
Am 18. September 2017 wurde mit der Ausführung des Bauprojekts Fangkanal Zollstrasse im Zentrum von Horn begonnen. Mit dem Bau des neuen Speicherkanals wird ein zeitgemässer Gewässerschutz sichergestellt und der Hafen Horn von lästigen, unschönen Feststoffen befreit.
Untersuchungen zeigen, dass die Wasserqualität des Bodensees in der Bucht zwischen Arbon und Steinach gut ist. Befürchtungen, dass die Qualität durch die zusätzliche Einleitung des gereinigten Abwassers aus der Abwasserreinigungsanlage (ARA) St.Gallen-Hofen leiden könnte, sind nicht eingetroffen. Erfüllt haben sich jedoch die Erwartungen, dass die Wasserqualität der Steinach deutlich besser wird und sich die Wasserlebewesen langsam erholen.
Infrastrukturanlagen haben erstmals ihre Flexibilität gebündelt und die Präqualifikation der Netzbetreiberin Swissgrid für den Sekundärregler bestanden. InfraWatt hat nun sechs Betreiber von Kläranlagen und Wasserversorgungen ausgezeichnet und würdigt damit ihren aussergewöhnlichen und innovativen Beitrag zur Stromversorgungssicherheit in der Schweiz.
Auch 2016 verkaufte die ARA erneut nicht nur Ökostrom, sondern bezog auch allen Strom aus erneuerbaren Energien.
Mikroverunreinigungen wie Medikamente, Hormone, Biozide etc. werden in den zentralen Abwasserreinigungsanlagen (ARA) nicht oder nur teilweise entfernt und gelangen mit dem gereinigten Abwasser in die Gewässer. Sowohl die ARA St.Gallen-Hofen als auch die ARA Steinach-Morgental müssen gemäss der neuen Gewässerschutzgesetzgebung in Zukunft eine dementsprechende, zusätzliche Reinigungsstufe bauen. Aufgrund der bereits gebauten Druckleitung kann eine gemeinsame Anlage erstellt werden, die kostengünstiger und effizienter betrieben werden kann als zwei separate Eliminationsstufen.
Es wird ein Prestigeprojekt – und in seiner Art einmalig sein: Zur Eliminierung von Mikroverunreinigungen plant der Abwasserverband ARA Morgental in Steinach eine Anlage, über die auch die Abwässer der ARA St. Gallen Hofen laufen.
Der Abwasserverband von acht Gemeinden in der Region Rorschach-Arbon muss Anlagen sanieren und zusätzliche bauen. Die DV bewilligt für 2016 und weitere Jahre gut acht Millionen Franken.